
Inkontinenz beim Mann – ein Überblick
Die Kontrolle über die Blase zu haben, ist für viele selbstverständlich – bis es plötzlich anders wird. Vor allem Männer über 50 Jahre sind häufig von Inkontinenz betroffen, da sich der Körper mit dem Alter verändert. Eine Prostatavergrößerung oder schwächere Muskeln können eine Rolle spielen.1 In diesem Beitrag lesen Sie, durch welche Symptome sich eine Blasenschwäche bei Männern zeigt, welche Ursachen es gibt und welche Maßnahmen helfen können, die Blasenkontrolle zu verbessern.
Natürliche Entwicklung der Kontinenz beim Mann
Wenn die Blase Urin abgibt, ohne dass Sie es verhindern können, spricht man von Inkontinenz. Sie kann sich auf unterschiedliche Weise äußern: Mal sind es nur ein paar Tropfen beim Husten oder Niesen, mal ein plötzlicher, häufiger Harndrang, bei dem die Toilette nicht rechtzeitig erreicht wird.
Wie funktioniert die Blasenmuskulatur beim Mann?
Um Inkontinenz beim Mann besser zu verstehen, lohnt es sich, die Funktion des männlichen Harntrakts einmal genauer anzusehen: Die Blase ist ein Muskelorgan, das wie ein Speicher für Urin dient. Ihr innerer Schließmuskel hält – gesteuert durch das Gehirn – den Urin zurück .2 Er bleibt geschlossen, solange die Blase nicht vollständig gefüllt ist, und verhindert so, dass Urin unkontrolliert austritt.2
Warum ist das wichtig?
Diese automatische Steuerung sorgt dafür, dass Sie nicht ständig darüber nachdenken müssen, den Urin zurückzuhalten. Gleichzeitig gibt sie Ihnen die Möglichkeit, bewusst zu entscheiden, wann und wo Sie zur Toilette gehen.2 Wenn diese Steuerung allerdings aus dem Gleichgewicht gerät – zum Beispiel durch eine gutartige Prostatavergrößerung, Muskelschwäche oder Nervenschäden –, kann es beim Mann zu einer schwachen Blase oder Inkontinenz kommen.3 Das zeigt, wie wichtig dieses fein abgestimmte System für die Kontinenz ist.
Wie entwickelt sich die Kontinenz im Laufe des Älterwerdens?
Mit zunehmendem Alter verändert sich die Kontinenz des Mannes durch natürliche Vorgänge im Körper, insbesondere im Harntrakt und Nervensystem. In jungen Jahren arbeitet die Blase effizient und problemlos. Ab etwa 40 Jahren können bei Männern Blasenschwäche, vermehrter Harndrang oder nächtliches Wasserlassen auftreten – eine normale Folge der Veränderung von Blase und Prostata. Ab 60 Jahren verändert sich die Blase weiter, was sich durch eine etwas geringere Speicherkapazität, eine schwächere Beckenbodenmuskulatur sowie Prostatabeschwerden oder Harnverlust zeigen kann. Im höheren Alter, ab etwa 75 Jahren, treten beim Mann solche Symptome häufiger auf. Diese Erscheinungen sind natürliche Begleiter des Alterns und lassen sich durch frühzeitige Vorsorge gut unterstützen.4
Die altersbedingte Veränderung der Kontinenz ist ein natürlicher Prozess, der mit geeigneten Maßnahmen gut beeinflusst werden kann. Eine Kombination aus Früherkennung, pflanzlichen Präparaten wie APOPROSTAT® forte, gezieltem Training und einem gesunden Lebensstil kann Männern helfen, Inkontinenz vorzubeugen oder bestehende Symptome zu lindern. So bleibt die Kontinenz und damit mehr Lebensqualität im Alter erhalten.
Welche Arten und Ursachen von Inkontinenz bei Männern gibt es?
Inkontinenz ist nicht gleich Inkontinenz – sie kann sich auf ganz unterschiedliche Weise zeigen. Je nachdem, welche Ursache zugrunde liegt, können die Symptome und Herausforderungen variieren. Vom unkontrollierten Urinverlust bei körperlicher Anstrengung bis hin zu einer übervollen Blase, die sich nicht vollständig entleert, gibt es verschiedene Formen der Inkontinenz beim Mann. Im Folgenden finden Sie die häufigsten Arten und ihre Ursache:5
Was ist der Unterschied zwischen Blasenschwäche und Inkontinenz?
Blasenschwäche und Inkontinenz werden bei Männern oft synonym verwendet, doch sie sind nicht exakt dasselbe. Während Blasenschwäche ein allgemeiner Begriff ist, der auf eine eingeschränkte Blasenfunktion hinweist, bezeichnet Inkontinenz einen klar definierten medizinischen Zustand.6
Blasenschwäche (oder auch schwache Blase) beim Mann:7
- umfasst mitunter häufigen Harndrang als Symptom
- führt zu gelegentlichen „Unfällen“ oder Schwierigkeiten, den Urin zu halten
- umschreibt oft eine mildere Form der Inkontinenz
Inkontinenz beim Mann:7
- bedeutet den unwillkürlichen Verlust von Urin
- kann nicht kontrolliert werden
- wird medizinisch in verschiedene Formen unterteilt
Habe ich Inkontinenz? Daran erkennen Sie es:
Inkontinenz zeigt sich beim Mann durch verschiedene Symptome, die oft leicht zuzuordnen sind. Hier erfahren Sie, wie sich unkontrollierter Harnverlust bemerkbar macht und wann ein Arztbesuch sinnvoll ist.
- Urinverlust bei Belastung: Sie verlieren Tröpfchen oder größere Mengen an Urin, wenn Sie lachen, husten, niesen, schwer heben oder Sport treiben.
- plötzlicher, starker Harndrang: Ein unkontrollierbarer Drang, auf die Toilette zu gehen, führt dazu, dass Sie es nicht rechtzeitig schaffen.
- häufiges Wasserlassen: Sie müssen außergewöhnlich oft auf die Toilette, auch nachts – mehr als 1 bis 2-mal pro Nacht.
- unvollständige Blasenentleerung: Nach dem Toilettengang bleibt das Gefühl, die Blase sei nicht vollständig geleert, oder es kommt zu ungewolltem Nachtröpfeln.
- Verlust von Kontrolle: Sie können den Urinfluss nicht mehr bewusst stoppen oder halten.
Falls Sie häufig unkontrolliert Urin verlieren, die Beschwerden Ihren Alltag beeinträchtigen oder Begleitsymptome wie Schmerzen hinzukommen, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht eine gezielte Behandlung und mehr Lebensqualität.
Behandlung von Inkontinenz: Was Männer dagegen tun können
Betroffene Männer fragen sich, was sie gegen die Beschwerden der Blasenschwäche oder Inkontinenz tun können. Die Behandlung richtet sich nach der individuellen Ursache und der spezifischen Art der Beschwerden, die bei den Betroffenen auftreten. Dabei spielen sowohl die persönliche Lebenssituation als auch das Ausmaß der Symptome eine entscheidende Rolle.
Mithilfe von Beckenboden- und Blasentraining verbessern Sie die Kontrolle über Ihre Blase und trainieren das Organ gezielt, um die Intervalle zwischen den Toilettengängen zu verlängern.9 Zudem braucht es eine Anpassung der Ernährung, denn koffeinhaltige Getränke und Alkohol reizen die Blase.10 Da Übergewicht den Druck erhöht, lindert eine moderate Gewichtsabnahme die Symptome.11
Inkontinenz kann bei Männern mit Prostatabeschwerden auftreten, wenn die Blase durch die vergrößerte Prostata übermäßig gereizt wird oder der Blasenauslass eingeschränkt ist. APOPROSTAT® forte [Link to: ] lindert diese Beschwerden indirekt, indem es:
- den Druck auf die Blase mindert.
- die Funktion des Harnsystems verbessert.
- den Harndrang und das Restharnvolumen reduziert, wodurch eine Überaktivität der Blase gelindert werden kann.
Wenn Sie als Mann Anzeichen einer Blasenschwäche oder Inkontinenz feststellen, ist der Hausarzt Ihr erster Ansprechpartner. Er kann eine Einschätzung vornehmen, Medikamente verordnen und Sie an einen Facharzt überweisen. Das ist in der Regel ein Urologe als Spezialist für Erkrankungen der Harnwege. Ergänzend kann bei leichten Fällen oder zur Unterstützung der Behandlung ein spezialisierter Physiotherapeut helfen.
FAQ zu Blasenschwäche und Inkontinenz bei Männern
Kann ein Mann den Urin schlecht zurückhalten, sprechen Ärzte von Harninkontinenz. Es ist wichtig, die Ursache ärztlich abzuklären und unter Umständen eine passende Behandlung zu beginnen.
Quellen
- 1 „Gutartige Prostatavergrößerung“. Uk-koeln.de, https://urologie.uk-koeln.de/erkrankungen-therapien/gutartige-prostatavergroesserung/. Zugegriffen 10. Januar 2025.
- 2 „Wie funktioniert die Harnblase?“ Stiftung Gesundheitswissen, https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/koerper-wissen/wie-funktioniert-die-harnblase. Zugegriffen 10. Januar 2025.
- 3 Kashyap, Ritik, u. a. „Urinary Incontinence“. Journal of Clinical and Pharmaceutical Research, 2023, S. 5–7, doi:10.61427/jcpr.v3.i1.2023.79.
- 4 Goepel, Mark, u. a. „Urinary Incontinence in the Elderly: Part 3 of a Series of Articles on Incontinence“. Deutsches Ärzteblatt International, Bd. 107, Nr. 30, 2010, S. 531–536, doi:10.3238/arztebl.2010.0531.
- 5 Brachlow, J. „Anatomie und Inkontinenzformen“. Journal für Urologie und Urogynäkologie, Bd. 21, 2014.
- 6 „Blasenschwäche/Inkontinenz“. Uni-heidelberg.de, https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/chirurgische-klinik-zentrum/urologische-klinik/behandlungsspektrum/erkrankungen/blasenschwaecheinkontinenz. Zugegriffen 10. Januar 2025.
- 7 „Blasenschwäche (Harninkontinenz)“. Bund.de, https://gesund.bund.de/inkontinenz-und-blasenschwaeche. Zugegriffen 10. Januar 2025.
- 8 Salich, Jan. „Harninkontinenz“. Vidal MMI Germany GmbH, https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/harninkontinenz. Zugegriffen 10. Januar 2025.
- 9 „Beckenbodentraining für Männer: So funktioniert’s“. AOK – Die Gesundheitskasse, https://www.aok.de/pk/magazin/sport/fit-im-alter/beckenbodentraining-fuer-maenner-so-funktionierts/. Zugegriffen 10. Januar 2025.
- 10 „Männer mit LUTS : Schon ab zwei Tassen Kaffee ‚undicht'“. Springer Medizin Verlag GmbH, Ärzte Zeitung, https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Schon-ab-zwei-Tassen-Kaffee-undicht-268095.html. Zugegriffen 10. Januar 2025.
- 11 „Inkontinenz durch Abnehmen vermeiden“. Springer Medizin Verlag GmbH, Ärzte Zeitung, https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Inkontinenz-durch-Abnehmen-vermeiden-245035.html. Zugegriffen 10. Januar 2025.
- 12 Füsgen, Ingo, und Hansjörg Melchior. „Mechanische Hilfsmittel“. Inkontinenzmanual, Springer Berlin Heidelberg, 1997, S. 101–108.
- 13 Börgermann, Christof, u. a. „The Treatment of Stress Incontinence in Men: Part 2 of a Series of Articles on Incontinence“. Deutsches Ärzteblatt International, Bd. 107, Nr. 27, 2010, S. 484–491, doi:10.3238/arztebl.2010.0484.